Schockraum Herzinfarkt Bypass Stent oder Tot

MBMA medical – Infarkte, Infarkte I

Ziemlich genau vor fünf Jahren am 26. Oktober 2017 in Ex-Karl-Marx-Stadt. Morgenkaffee. Für neun Uhr hatte sich der Poolservice angesagt. Ich weiß heute ehrlich gesagt nicht mal mehr, worum es ging. Mir war lediglich im Vorfeld schon klar, dass das Problem wie so oft nicht gelöst wird. Wurde es auch nicht. Der Typ kam, war nach zwanzig Minuten weg und der Fehler blieb. War mir auch herzlich egal. Was dann kam, war alles andere als egal. Den nächsten Kaffee aus dem Automaten gedrückt und hoch ins Büro. Ich weiß noch, dass es um einen medizinischen Fachartikel ging, für den die Fertigstellung am Abend vereinbart war. Der war auch soweit fertig. Korrekturlesen, kleine Änderungen. In dem Moment, in dem ich die Datei offen hatte, bekam ich extreme Schweißausbrüche. Mehr erstmal nicht. Warm war mir, ich wollte auf die Terrasse zum Rauchen. Bis dahin kam ich nicht. Auf dem Weg dorthin schlug ein brutaler Schmerz zu. Im Wohnzimmer krümmte ich mich über eine Sessellehne, ich dachte an Muskelkrämpfe. Nach ein paar Minuten war alles ok, als ob nichts war.

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Wer weiß das schon…

Lange Zeit war es bei MBMA still. Und gerade heute es ist sehr still. „Feine Seele, ach so nackt“ heißt es im Song „Wer weiß das schon“ bei Lindemann.

Ein fiktiver Montag irgendwo in Deutschland. Kliniken beschäftigen auch in den aktuellen Pandemiezeiten externe Mitarbeiter für die verschiedensten Aufgaben, die sie entweder selbst nicht bewältigen können oder aus Gründen der Objektivität an Dritte „auslagern“. Je nach Aufgabengebiet sind das im Dezember 2020 systemrelevante Tätigkeiten, die tatsächlich dazu dienen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ein vermeintlicher Vorteil: Ein Schreiben, in dem eine „Systemrelevanz“ (welch ein abartiges Wort) bescheinigt wird und mit dem man sich frei jeglicher Beschränkung bewegen darf. Trotz jeglicher Beschränkungen der Behörden. Der vermeintliche Vorteil, der eigentlich keiner ist, geht mit vielen Nachteilen einher.

Aber stellen wir uns eine Geschichte vor…

An jenem fiktiven Montag arbeiten zwei externe Mitarbeiter in einer Klinik in Deutschland. Zur Mittagszeit ist eine Standard-OP angesetzt, die nicht verschoben werden kann. Die Patientin ist ein Kind, ein Mädchen, die Operation scheinbar ein Klacks. Jeder Arzt aus diesem Fachgebiet sollte und würde diese OP aus dem Effeff beherrschen.

Natürlich ist keine Operation frei von Risiken. Die können während des Eingriffes und auch danach, postoperativ auftreten. Harmlos ist dabei PONV. Frei übersetzt sind das Übelkeit und Erbrechen nach der OP, die sowohl bei einer Regionalanästhesie als auch bei einer Vollnarkose auftreten können. Nichts von alledem… Die beiden externen Mitarbeiter mit unterschiedlichen beobachten den kompletten Ablauf. Vorgespräche, Patientenvorbereitung, Aufklärung, der Umgang mit den Eltern, die Handgriffe der Mitarbeiter. Tausend Sachen, tausend Notizen stehen im Laptop. Der OP-Zeitpunkt rückt näher, das nichtmedizinische Personal steht vor der Schleuse und wartet auf den freien OP, um vom Nachbarraum aus arbeiten zu können. Es ist kalt, die Füße frieren.

Wenig später geht die scheinbare Routine los. Jeder Handgriff sitzt, eine absolute Emphatie, ein selten gesehener liebevoller Umgang beim gesamten OP-Team. Das Mädchen lacht im Vorbereitungsraum, ein Arzt streicht ihr über den Kopf und erklärt, dass ihr nach der OP durchaus schlecht sein könnte, sie lacht: „Das ist doch nicht so schlimm“. Die Einleitung der Narkose problemlos, wenig später wirkt die Vollnarkose. Alle Vitalwerte perfekt. Eine Umlagerung, professionell, eingespielte Abläufe beginnen, die Kontrollmechanismen im Team funktionieren. 20 Minuten später sollten die Augen im Aufwachraum aufgehen, am nächsten Tag sollte das Mädchen schmerzfrei zu Hause bei ihrer Familie sitzen.

Sie wird morgen nicht zu Hause sitzen. Das Herz stand völlig unerwartet und ohne erkennbaren Grund still.

Reanimationsversuche erfolgen… Gefühlte Stunden. Man steht hinter einer Glasscheibe und fängt an zu weinen, will davonlaufen, kann es nicht, versteinert. Die Abläufe im Saal versinken irgendwann in Resignation. Tränen am Tisch, sie zeichnen sich deutlich auf grüner OP-Kleidung ab, jemand sitzt auf dem Fliesenboden, beide Hände vor dem Gesicht.

Scheinbar ein Stillleben, keine Bewegungen, Linien, die einfach nur gerade sind… Ein ein paar Tagen ist Weihnachten. Sie wird keinen Geburtstag mehr feiern, nicht erwachsen werden, keine Familie gründen können, kein Kind bekommen, nie wieder glücklich sein. Sie starb. Einfach so…

Leere.

Wer weiß das schon?
Mein Herz auf und davon
Ich liebe das Leben
Das Leben liebt mich nicht
Es tritt mich mit Füßen
Und schlägt mir ins Gesicht

Amazon und die spontanen Preisänderungen

Gehört habe ich ja davon schon oft, aber es noch nie selbst erlebt. Heute Mittag lege ich ich mir ein paar Festplatten, ein NAS und ein paar IP-Kameras samt Heizung in den Warenkorb bei Amazon. NAS und Festplatten waren preislich ok, die Kameras rund 15 Prozent unter marktüblichem Preis und damit das zumindest von mir gefundene günstigste seriöse Angebot.

Am späten Nachmittag dann die Überraschung. Huch, die Heizungen für die Kameras wären auf einmal nicht mehr lieferbar, das NAS ein paar Cent (drauf geschissen) günstiger und siehe da: Die Kameras satte 15 Prozent über Normalpreis. „Es tut uns leid…“ sagt Amazon. Die Festplatten haben mich da schon gar nicht mehr interessiert.

Warenkorb gelöscht und woanders bestellt. Gut gemacht Amazon. Bleibt die Kohle eben beim Händler in der Stadt. 😉

Labor Troponin hs

Troponin und der perfekte Start ins Wochende

Am Freitagvormittag lässt der artige Patient nach der Stentimplantation vom Dienstag beim Hausarzt Blut zapfen, um zu erkennen, und und wie was im Körper falsch läuft. Allgemeinbefinden trotz sengender Hitze hervorragend. Soweit, so gut.

16.30 Uhr. Und los geht der Spaß. Ein Notarzt stürmt den Weg zum Haus am Wohnzimmer vorbei und klingelt Sturm.

NA: „Hallo, nicht erschrecken, hier kommen gleich ganz viele Leute zu ihnen ins Haus…“

„Wie bitte? Hier kommt erstmal niemand rein. Wer sind sie und was wollen sie von mir?“

Zwischenzeitlich trabten im Laufschritt vier!!! Rettungsassis an und sammelten sich vor der Tür, mit der Absicht, ebenfalls das Haus zu stürmen…

NA: „Mein Name ist Müllermeier und ich bin Notarzt.“

„Das ist total toll, und was möchten Sie jetzt hier?“

NA: „Also wir haben eine Alarmierung bekommen und hier steht nur Patient mit Tropo über 300…“

„Achwas? Meinen Sie, das könnte damit zusammenhängen, dass ich vor drei Tagen eine Handvoll Stents bekommen habe? Und wer zum Teufel hat sie überhaupt losgeschickt?“

NA: „Ok… Ich habe auf meinem Pieper nur das hier stehen…“

Sprachs und hält mir seinen Pieper hin… „Tropo 1 hs über 300“

„Ok, einigen wir uns darauf, dass es mir gut geht und ich Sie sofort informiere, wenn sich das ändern sollte…“

NA: „Deal, ich verbuche das mal als Fehlalarm…“

Die Truppe zog ab. Puls unterm Dach. Handy gezückt, Labor angerufen.

Labor: „Guten…“

„Hallo, Agathe hier. Haben SIE zufällig den Notarzt alarmiert und uns auf den Hals gehetzt?“

Labor: „Ähm, keine Ahnung, ich gebe das mal an einen Arzt weiter, der ruft sie gleich an…“

Minuten später. Ringring.

Laborarzt: „SIE MÜSSEN SOFORT IN DIE STROKE UNIT UND DANN…“

„Mal halblang, sie wissen schon, dass ich vor ein paar Tagen ein Rudel Stents bekommen habe und beim Implantieren durchaus mal Plaque in den Gefäßen gelöst wird, der den Tropo nochmal hochjagen kann?“

Stille.

„Sind sie noch dran?“

Laborarzt: „Ähm, nö, das stand nicht auf dem Auftrag… Und da wir Ihren Arzt nicht erreicht haben und von Ihnen keine Telefonnummer…“

„Ok, jetzt haben Sie ja meine Nummer. Einigen wir uns darauf, dass der Doc bei den nächsten Aufträgen einen entsprechenden Vermerk auf den Auftrag macht und Sie mich anrufen, bevor Sie fünf Leute durch die Gegend schiessen? Ausserdem geht die nächste Packungs Benzos auf Ihr Labor – mein Ruhepuls für heute ist im Arsch…“

Letztlich hat der Labordoc die Sache mit Humor genommen, der Tag war dann trotzdem gelaufen – mit der Ruhe war es vorbei.

Und dann kam das Wochenende…

Müsli

Gratulation, Seitenbacher!

Ihr habt es geschafft. Ihr wurde eiskalt von eurem Tröten-Thron, den ihr in meiner Bäh-Ich-will-das-nicht-mehr-hören-Zelle im Hirn habt, verstoßen. Und zwar von wirkaufendeinauto.de. Ehrlich. Die sind optisch und phonetisch noch lästiger als eure unerträgliche Werbung. Wirklich. Absolut widerlich, anstrengend und schmerzhaft. Zumindest für denkende Menschen.

Wenn ich mir allerdings im Bundesanzeiger die Jahresabschlüsse beider Unternehmen anschaue, tippe ich darauf, dass Seitenbacher meinen Thron zeitnah zurückerobern wird… 😉

„Halo for assholes“ oder „Der moderne Heiligenschein“

Die Bundestagswahlen stehen an. Kandidaten, amtierende Politiker, Kasper samt reisewilliger Claqueure Anhängsel sind auf Wahlkampftour in der Republik. Und tatsächlich, vereinzelt versammelt sich Klatschvieh und jubelt den künftigen und derzeitigen Lenkern zu.

Wenn man vor Jahren noch dachte, Wahlprogramme oder verkündigte politische Ziele können nicht inhaltsloser sein, wird man in diesem Jahr eines Besseren belehrt. Nichts. Gar nichts. Es wird durch regierende Parteien nicht mal versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben, indem man Fehler in der politischen Arbeit der letzten Jahr zugibt oder gar Besserung gelobt. Kackfrech aussitzen ist die Devise.

Andere Parteien geben offenbar bereits vor der Wahl auf. Zum Beispiel bei der FDP. Slogans wie „Schaffe, schaffe, Datenhighway baue“, „Es heißt Fahrzeug nicht Stehzeug“ oder „Straßen sanieren. Damit neue Unternehmen den Weg ins Land finden.“ fordern einen Facepalm heraus. Sorry, FDP, so habt ihr vermutlich bereits im Vorfeld verkackt – das sind nicht mal drei Prozent!

Wieder andere Parteien können immerhin das Wort „Polemik“ ziemlich variantenreich schreiben und vor allem auf bunten Bildern darstellen, auch wenn sie offenbar aktuell mit Immunitätsproblemen der Führer Führung kämpfen und in der Summe nicht nur im Wahlkampf alt aussehen. Schlimm, dass vorhersehbar ist, dass die Damen und Herren mit teils mangelhafter Bildung und zweifelhaften Zielen (so es nicht nur Polemik ist) vermutlich sicher in den Bundestag einziehen werden. Und regieren wollen. Wollen.

Die Arbeiterpartei hingegen verspricht zum x-ten Mal, sich um die Belange des kleinen Mannes zu kümmern. Stimmt, groß ist der Herr Kandidat ja wirklich nicht. In jeder Hinsicht. Aber wie man abkassiert, hat er in den letzten Jahren manifest bewiesen. Die Altersarmut abzuschaffen muss er sich nicht auf die Fahnen schreiben, das ist ja bereits erledigt. Zumindest bei ihm selbst. Schon lange.

Über die amtierende Kanzlerin müssen wir nicht reden. Sie wabert im Dunst des Vergangenen, umgeben von Mautlügnern und anderen Jüngern, die bei einem Teil des Stimmviehs Volkes in letzter Zeit mehr als verkackt haben. Legendär und durchaus mit Volksfestcharakter waren die unter anderem die Auftritte des Bundesjustizministers in Zwickau.

Auch legendär, aber ganz still, leise, ohne Konsequenzen und vor allem medienfern im hintersten ruhigen Kämmerlein könnte die Aufarbeitung des diesjährigen G20-Gipfels in Hamburg erfolgen, bei dem zu viele Polizisten einfach mal verheizt wurden und testweise die Anarchie ans Ruder gelassen wurde.

Gewöhnt euch an solche Bilder. Oder wählt.

Zwischen Pest und Cholera.

Quo vadis, Deutschland.

Ihr Linksfahrerschreihälse der Welt…

Linksfahrer auf Autobahnen

Ihr, die auf dreispurigen Autobahnen am Sonntag mit einer komplett leeren rechten Spur und vereinzelt dahindösenden Rentnern auf der Mittelspur auf kilometerlangen Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf der linken Spur mit 140 km/h dahinrast und euch nach einem Überholvorgang nicht einordnet, weil am Horizont ja der nächste 100km/h-Mittelspurrentner zu sehen ist und ihr zu blöde seid, auf einer Strecke von einem Kilometer den Blinker zu finden und zu betätigen und dann lieber andere Autofahrer hinter euch sammelt:

Schafft euch Rückspiegel an und nutzt diese. Zum Beispiel beim Wechsel der Fahrspur. Immer. Vor dem Blinken.

Fahrt rechts, sofern voraus ein paar hundert Meter nichts zu sehen ist. Auch immer. Ganz rechts geht auch. Auch, wenn alle vier Kilometer ein Lkw da rumlungert.

Beim Überholen muss man schneller sein, als der/die/das, was man überholen möchte. Wirklich!

Ja, ich möchte gern 130 km/h fahren, wenn 120 km/h erlaubt sind und nicht Deinen häßlichen Kofferraum samt leerer rechter Spur daneben sehen, Du Möchtegern-Verkehrserzieher.

Regt euch nicht über Gaffer auf, wenn ihr selbst gafft und bei Unfällen auf der freien Gegenspur (natürlich links, ist ja dichter dran) von irgendwas deutlich über hundert auf 60 km/h runterbremst, um sehen zu können, was passiert ist.

Nein, wir bremsen nicht, wenn irgendwer oder irgendwas auf die Autobahn auffahren möchte. Und nein, wir wechseln auch deswegen nicht auf die linke Spur!

Keine gute Idee ist es, einen Kilometer vor dem Objekt, was man überholen möchte, auszuscheren.

Im Stau: Und nö, wenn von hinten Blaulicht kommt fahrt ihr bitte nicht in die Rettungsgasse, nur um im Rückspiegel zu sehen, ob wirklich Blaulicht kommt!

Und: Auch, wenn manch blöder Blick beim Überholen schon viel über den Lenkenden aussagt, ist die Autobahn kein privater Therapieraum.

PS: Aus aktuellem Anlass, weil sich im blauem unsozialen Netzwerk so viele über rasende Rechtsüberholer aufregen: Wer rechts überholt wird, hat offenbar was falsch gemacht. Nämlich die rechte Fahrbahn, die der „Raser“ offenbar  zum Überholen nutzen konnte, vorher nicht dazu genutzt, sich wieder einzuordnen.

PPS: Rücksicht geht nicht nur im Spiegel!

Das Bärenklau-Sommerloch

Riesen-Bärenklau Hracleum mantegazzianum

Da sitzt irgendwo in einer Redaktion ein Redakteur oder Volontär oder Schülerpraktikant und haut einen raus. Regelmäßig gegen Dinge, die sich nicht wehren können. Zum Beispiel Pflanzen, die heutzutage nicht unbedingt als Symphatieträger gelten. In hetzerischer Art und Weise wird alljährlich quer durch Deutschland der Riesen-Bärenklau als Heuschreckenplage der neuen Welt dargestellt.

Deutschlands Armageddon für moderne digitale Kreuzritter, der Waffe mit „qwerty“ geladen wird.

Das doldenblütlerartige Teil schmimpft sich „Heracleum mantegazzianum“ und ist ganz einfach eine Pflanze. Die ist jetzt auch nicht unbedingt neu in Deutschland sondern wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts von grünorientierten Naturexperten sogar mal hofiert. Unter anderem sollte es die absolut perfekte Bienenweide gewesen sein. Bienen = gut. Stimmt soweit. Nur waren es eben meist keine Honigbienen, sondern Mistbienen. Und das wiederum sind gar keine Bienen sondern Schwebfliegen. Das bekam der Naturschützer irgendwann mit und verstummte.

Das Zeug wächst gut. Wird hoch. Bekommt große Blüten. Ist giftig. Und ziemlich anspruchslos. Wie tausende andere Pflanzen auch. Als Kinder sind wir mit Planzen in Berührung gekommen, die sich gegen die nichtgewollte Kontaktaufnahme gewehrt haben. Brennnesseln waren da noch harmlos, Dornenträger taten schon mehr weh und es gab auch durchaus mal bleibende, kleinere oder größere Narben, die durch unsachgemäßen Gebrauch von Flora und Fauna entstanden sind. Hat man sich gemerkt…

Wenn nun heute ein Kevin (oder Lars) in einer selbstherrlichen selbstbewussten Art in ein Rudel Riesenbärenklau läuft und sich danach optisch entsprechend der Menge kontaktierter Pflanzen verändert, ist das Geschrei der Übermütter gerade in den sozialen Netzwerken groß. Nein, nicht das Kind sollte die Pflanze meiden – die Pflanze muss weg! Einzäunen, weghacken, verbrennen, vergiften, ausrotten. Am besten noch den Grundstücksbesitzer verklagen. Sofort. Auf die Idee zu kommen, dass der heroische Doldenblütler den Kevin auch nicht so mag und schon lange vor ihm hier wohnte, kommt kaum einer.

Vielleicht erlebe ich es ja noch, dass eine Mutter bei Facebook nicht über die vollflächige Zerstörung der zarten Haut ihres Kindes durch böse Pflanzen berichtet, sondern darüber, wie man dem Nachwuchs beibringt, das nicht alle Pflanzen zum Verzehr zum Durchlaufen und Platttrampeln geeignet sind und der gesunde Menschenverstand durch Erfahrungen und Lernen geprägt wird. Aber da wäre dann ja die Mutter in der Verantwortung…