Weihnachten zwangsweise

Unser Laden befindet sich ähnlich wie ein „Store im Store“ in einem Supermarkt. Gleich hinter dem Eingang mit Drehtüren ist seit ein paar Tagen ein Weihnachtsmann drapiert. Ein lebendiger. Also ein alter Mann Ende siebzig, mit weißem Haar und Vollbart. Auf den ersten Blick passend. Auf den zweiten nicht mehr. Der weiße Bart um den Mund ist eher gelb. Liegt vielleicht daran, dass Santa regelmäßig vor die Tür geht, um eine zu Rauchen. Ok, kleines Übel, ich kann weggucken.

Was mir tierisch auf den Senkel geht, ist seine Bimmel. Die hat er in der Hand und alle paar Sekunden machts „klingkling“. Folter pur. Wenn Santa es in den Kopf kriegt, schnappt er sich einen Einkaufswagen und schleicht damit durch die Gegend. Vorzugsweise cruist er vor unserem Geschäft rum. Nicht, ohne alle paar Sekunden die Hand mit der Bimmel zucken zu lassen.

Ich werde darauf achten, dass meine Tochter DEN oder SOWAS nicht zu Gesicht bekommt.

In diesem Sinn: Es ist Weihnachten. Hurra.

Nikolausi hat Schnee ausgekippt

Tia. Da isser endlich, der Winter:

Nikolaus, Schnee
Schneehaube

Das Bild gibt leider nicht die ganze „Pracht“ wieder. Statt Schokolade im Schuh gab es heute 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee. So schön ein große Auffahrt ist – im Winter hasse ich jeden Meter. 😉

Unser Großer geht in der nächstgrößeren Stadt zur Schule und muss allmorgendlich dorthin gefahren werden. Und das ist bei Schnee auch kein Problem. Wir haben im Landkreis einen perfekt funktionierenden Winterdienst, der erst ins Schleudern kommt, wenn ein halber Meter Neuschnee in Verbindung mit Sturm randaliert. Jetzt muss ich wohl sagen „hatten“…

In diesem Jahr wurden einige Landkreise und eine kreisfreie Stadt (Stralsund) zusammengelegt. Und offenbar wurde auch der Winterdienst in die Hände der Stralsunder gegeben. Dort klappte selbiger nämlich seit Jahren überhaupt nicht. Es war bis zur Stadtgrenze immer perfekt geräumt/gestreut, in der Stadt herrschte regelmäßig das Chaos. Und so begab es sich, dass heute erstmalig die Bundesstraße weder geräumt noch gestreut war. Naja, mir egal. Ich frage mich manchmal nur, welche Qualifikation man für bestimmte Positionen im öffentlichen Dienst braucht…

Meinetwegen können wir einschneien. Zumindest unser Plätzchenvorrat sollte für einige Tage reichen… Ich habe mich am Sonntag doch noch durchsetzen und den Backofen für mich beanspruchen können:

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Nikolaustag mit vieeeel Schnee und am Abend einen warmen Tee! 😉

Hamsenich reloaded

Ich bin ja über die Anzahl der Kommentare in der Tat überrascht. Vielen Dank! 😯

Jetzt aber keine neue Geschichte aus dem Schreibwarenladen…

Mich erstaunt vielmehr, dass der Suchbegriff hamsenich bei Google den Beitrag auf dem dritten Platz ausspuckt. Bei 1.320 Treffern. Geht das immer so schnell?

(Anm. Der Originalartikel ist hier erschienen: „Die Hobbyschneiderin“, 2012)

Hamsenich

Eine Kundin rennt schulterzuckend durch unser Geschäft und brabbelt vor sich hin. Als sie näher kommt, ergibt sich folgender Dialog:

Ich: Guten Tag, kann ich Ihnen bei der Suche helfen?

Kundin: Hamsenich!

Ich: Stimmt. (drehe mich um und will zurück zur Kasse gehen)

Kundin: (ruft mir hinterher) Namensaufkleber!

Geht doch, reine Erziehungssache.

Ich: Gesundheit! (ich hasse es, wenn man nicht in ganzen Sätzen spricht)

Kundin: ???

Ich: Wozu benötigen Sie die?

Kundin: Damit ich die Namen auf die Weihnachtskarten nicht schreiben muss!

Ich: (klatsch mir innerlich die Hand vor den Kopf) Sie haben Recht.

Kundin: ???

Ich: Na mit „hamsenich“. Und in dem Fall sogar „wollnsenich“.

Die Faulheit mancher Menschen ist unerträglich.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Wie soll man einen Tag finden, an dem man bereits mit Kopfschmerzen wach wird? Blick in den Spiegel: Partygesicht, ohne dass man die Nacht durchgefeiert hat. Blick aus dem Fenster: Der Winter hat zumindest mit Frost zugeschlagen. Zeit für´n Kaffee bleibt nicht, also Augen zu und durch. Raus in die Kälte und ab ins Geschäft…

Passend zum Wochenende die Quote verbitterter Kundengesichter deutlich erhöht. Muss man so gucken, nur weil man zwei Tage am Stück den Partner sieht? Es ist in der Tat ein Phänomen, das sich an jedem Wochenende wiederholt: Menschen, die allein einkaufen, gucken meist freundlich, bei Paaren zieht zumindest einer immer einen Flunsch…

Festgestellt, dass das Dekogeröll für Weihnachten im Geschäft noch nicht hängt. Super, und das, wo ich Weihnachten so liebe. Nach einer halben Stunde war auch das erledigt.

Auf einem kleinen „Indoor-Weihnachtsmarkt“ vor unserem Geschäft stehen sich die Verkäufer die Beine in den Bauch. Die sind mit Sicherheit mit den oben erwähnten Kunden verwandt – jedenfalls gucken die so. Ich hasse ja, wenn die verkaufende Zunft mit beiden Händen in der Tasche da steht. Meine Damen und Herren, so kann das nichts werden…

Die Kopfschmerzen sind immer noch da, liegt bestimmt am nicht vorhandenem Kaffeepegel…

Entrümpelung im Herbst

Ab und an sollte man ja mal seine vier Wände und auch die Nebengelasse durchforsten, aufräumen, ausräumen und sich von Dingen trennen, die man nicht mehr braucht. Bei der diesjährigen Aktion ist auch ein erstaunlicher Haufen Schrott angefallen. Ich wundere mich immer wieder, wieviel Zeug man im Laufe der Zeit zusammenträgt und nie wieder anfasst…

50 Kilogramm Schrott haben beim örtlichen Schrottdealer satte 8 Euro nochwas ergeben. Berechnet man die Zeit, die man für das Beladen/Entladen und die Fahrerei aufwendet und guckt gar noch auf die Tankrechnung, ist das eher ein schlechtes Geschäft. Wir werden wohl ab dem nächsten Jahr den Schrottsammlern, die hier ab und an durch die Gegend ziehen, die paar Kilo gönnen…

Aber immerhin: Wir haben wieder mehr Platz. Die Frage ist nur, wie lange… :mrgreen:

Hochbegabung ist heilbar

Ein Herr, so kurz vor dem Eintritt in das Rentenalter (neudeutsch „Best-Ager“ genannt), versuchte am Samstag vor unserem Geschäft auszuparken. Das im Novemberwetter auf Hochglanz polierte Gölflein lässt auf einen Garagenfetischisten schließen. Einkauf ordnungsgemäß in der Klappkiste verstaut, diese im Kofferraum festgezurrt, Mutti eingepackt und den Rückwärtsgang rein.

Auf gehts… Dumm nur, dass beim Rückwärtsfahren ein Poller im Weg steht. Klack – Treffer! Blöder Blick in den Rückspiegel, einen Meter vorwärts. Aussteigen, nachgucken. Ok, nichts passiert. Einsteigen und los gehts. Wer jetzt denk, Papi ist lernfähig, hat sich geschnitten. Rückwärtsgang rein und krach – den Poller an exakt der gleichen Stelle getroffen. Saubere Arbeit, das nenn ich Augenmaß! Jetzt hat die Stoßstange auch endlich entsprechende Blessuren, lediglich der Poller steht unbeeindruckt ob des Angriffes im Asphalt.

Der Best-Ager steigt erneut aus, kratzt sich am Kopf. Offenbar hat er gehofft, dass der blöde Poller im nach dem ersten Treffer aus dem Weg geht. Rein in den Golf, ein Stück vor. Erneuter Versuch: Rückwärtsgang, Motor aufheulen lassen und Attacke. Geschafft – zwei Zentimeter am Hindernis vorbei. Ein Tag für Helden! Es folgt ein staunender und selbstgefälliger Blick in alle drei Spiegel. Mutti ist stolz! Die Heimfahrt kann angetreten werden. Vorwärtsgang rein und los.

Alles könnte so schön sein, wenn das Auto in der Parklücke neben an nicht wäre. Rumms – und jetzt hat die vordere rechte Ecke vom Golf auch eine schicke Kaltverformung und der Wagen auf dem Nachbarparkplatz hat auch sein Fett wegbekommen. Warum parkt der da auch so dusslig?

Tia, das war Herrn Best-Ager dann zuviel. Er stiegt aus, begutachtete sein Kunstwerk und fing an zu telefonieren. Zwischenzeitlich tauchte dann auch die Besitzerin des vom Golf gemobbten Autowagens auf und heftige Diskussionen begannen. Nach ein paar Minuten traf die mobile Schiedsstelle in Blau ein und beruhigte die Gemüter.

Oh man… Manchmal hab ich Angst vorm Älterwerden…

In vier Wochen ist Weihnachten…

…und bis dahin wird sich die Menschheit stressen, stressen, stressen. Ich habe beschlossen, dass mir der ganze Trubel diesjährig am Heck vorbeigehen kann und werde mich auf den ersten Schnee freuen.

Schnee
Schnee

Vermutlich wird es aber auch in diesem Jahr bei dem Vorsatz bleiben und ich werde mich von meiner Umwelt anstecken lassen und mich dann am langen (nur kurz unterbrochenen) Weihnachtswochenende erholen. 😯

Und nachdem man an den Feiertagen wie immer Fresskoma war, wird man sich fest vornehmen, im nächsten Jahr alles gaaaanz anders zu machen… 😆

Kleidersammlung mit Wäschekörben

Es nervt einfach nur. Aus dem Nichts steht auf einmal ein Wäschekorb in der Einfahrt.

Kleidersammlung
häßlicher roter Wäschekorb

Als erfahrener Hausbesitzer weiß man, dass wieder mal ein ach so wohltätiger Verein auf Kleidersammlung geht. Das erkennt man von Weitem schon gut daran, dass immer ein Henkel abgebrochen ist, damit der arme Hausbesitzer sich das abgelegte Stück Müll nicht für den Eigenbedarf unter den Nagel reißt. Gestern war laut eingeklebtem Zettel Fahrer Hasan derjenige, der seinen Plastikmüll im Ort vor jedem Haus verteilt hat und um Schuhe, Kleidung und Geschirr bittet:

Schuhe-, Kleider- und Geschirrsammlung
Schuhe-, Kleider- und Geschirrsammlung

Interessant finde ich den Hinweis: „Für die in der Kleidung befindlichen Wertsachen und Bargeld kann keine Haftung übernommen werden.“

Ey, mich nervt dieser Mist einfach nur noch. Alle paar Wochen steht tagelang ein Wäschekorb vor dem Grundstück. Abgesehen von der Optik fliegt das Scheissteil bei jedem bisschen Wind durch die Gegend und man ist mehrfach damit beschäftigt, das Ding wieder vor die Tür zu stellen. Und es ist bei weitem nicht so, wie Hasan verspricht: „Die Abholung erfolgt am kommenden Tag ab 8.00 Uhr“. Die Körbe stehen hier oft bis zu zwei Wochen rum… Hasan ist also ein Lügner.

Interessant ist, dass ich noch NIE jemanden gesehen habe, der die Dinger verteilt oder abholt. Vielleicht nur Zufall, vielleicht haben die extrem hochwertige Tarnkappen. Aber selbst wenn man einen „erwischen“ sollte: Denen geht meine Meckerei wahrscheinlich sowas von am Pürzel vorbei, dass man sich den Atem gleich sparen kann. Ich überlege ernsthaft, dem Verein künftig eine Pachtrechnung zu schicken.

Ich halte diese Art der Sammlung und damit das Auftreten des „veranstaltenden“ Vereins für lästig und unseriös. Wer Altkleider spenden möchte, kann sich besser an die örtliche Kleiderkammer oder eine karitative Organisation im Ort wenden. Hier bei uns vermittelt zum Beispiel die Tafel Kontakte zu entsprechenden Sammelstellen. Und da bin ich mir wenigstens in Ansätzen sicher, dass ein Teil der gespendeten Sachen dort ankommt, wo er gebraucht wird…

Väterchen Frost

Diese Jahreszeit ist räudig. Gestern morgen ein Eispanzer auf dem Aut, ich überlegte ernsthaft, den Brenner zum Enteisen rauszuholen. Dann die Straße. 7.30 Uhr – spiegelglatt. Schritttempo zur Autobahn. Verkehrsfunk: Autobahn voll gesperrt, 13 Autos auf ´ner Brücke zusammengerauscht, drei Tote. Ok, ich musste in die andere Richtung. Die Autobahn leicht angefroren, aber nicht glatt. Statt 30 Minuten eine Stunde unterwegs. Eine gute Bilanz, wenn ich an den Verkehrsfunk denke…