Es ist Freitag…

…und das schöne an Freitag ist? Nur noch drei Tage bis Montag. :mrgreen:

Wochenenden werden ja traditionell überbewertet. Freitags hetzen die Massen mit übervollen Einkaufskörben durch die Gegend – man könnte ja am Wochenende verhungern. Oder am Montag sind alle Supermärkte weg. Einfach so – it´s magic! Unglaublich, was für Berge da gekauft werden. Bei einer vierköpfigen Familie geht nichts unter einem randvoll gefüllten Einkaufswagen. Mindestens.

Am Samstag oder Sonntag hängen dann die Familien in Zoos und Tierparks rum, damit Schantalle und Justin auch mal Kontakt zu maximal behaarten Mitgliedern unserer Zivilisation haben. „Justin, mach mal Ei bei die Ziege“ :mrgreen: Danach ab mit dem Einweggrill in die Botanik und Bratwurst aus dem 20er Pack in den Magen schiessen. Für den Papi ein schönes Bier dazu – fertig. Ok, jahreszeitbedingt kann der Nachwuchs bald wieder prima als Alibi für die Gier auf Glühwein & Co. herhalten. Ab auf den Weihnachtsmarkt! Sozusagen die Ersatzdroge für´s Grillen in öffentlichen Anlagen. Schön, wenn der Nachwuchs die zwanzigste Runde im Karussell dreht – genug Zeit für eine kleine Druckbetankung am Bierstand neben der Bespassungsmaschinerie.

Glücklich ist, wer keine Kinder hat. Oder prinzipiell Single ist. Der besäuft sich der Einfachheit halber am Freitag, bekommt den Samstag nicht mit und glüht Samstagabend sicherheitshalber nach. Als Backup. Sonntagabend dann wachwerden und feststellen, dass das Wochenende ja schon wieder vorbei ist…

In diesem Sinne – schönes Wochenende!

Muss man das verstehen?

Ich arbeite in einem Schreibwarenfachgeschäft. So real life mit Beratung und allem Pipapo. Da kommt doch ein Kunde im besten Alter in den Laden, gut gekleidet und grüßt sogar artig zurück. Fragt nach einem Kugelschreiber um die 10 Euro. Nachdem er sich mindestens zehn Modelle von verschiedenen Herstellern erklären lassen und ausprobiert hat, kommt wie aus der Pistole geschossen die Frage nach einem bestimmten Modell eines Premiumherstellers, der seine Produkte ausschließlich im Fachhandel anbietet. Edelstahl, Preis um die 40 Euro, also „leicht“ über seinem verkündetem Etat. Ist auf Lager, hingelegt, ausprobieren lassen. Nachdem er den Preis gesehen hat, kam der trockene Kommentar: „Das Ding gibts bei [wettbewerber-am-anderen-ende-der-stadt] für unter 2 Euro!“ Sprachs und trabte ab.

Na dann… 🙂

Halloween und andere Volkskrankheiten

Gestern war es wieder soweit. Scharen von Kröten, verkleidet in witzigen oder einfach nur peinlichen Fummeln, oft begleitet von Erzeugern, die sich lieber nie getroffen hätten, erpressten Süsswaren an Haustüren. Im Schutz von Masken entwickelt der Nachwuchs Selbstbewusstsein wie ein Erwachsener, um an die begehrten Kariesverursacher zu kommen. Angedrohte Sachbeschädigungen gab es in diesem Jahr nicht, meine Frau war eifrig genug, Berge von Süssigkeiten anzuhäufen und konnte die eigenartigerweise gut vor mir verstecken.  😐

Die organisierten Banden von Geistern sprechen sich offenbar ab, wenn es darum geht, wo am besten fette Beute zu machen ist. Ein Nachbar berichtete von zwei oder drei Attacken, bei uns waren es ca. zwanzig. Der beste Vorschlag zur nächtsjährigen Gefahrenabwehr kam von meinem Sohn. Er meinte, wir sollten im nächsten Jahr Jelly Bellys (diese komischen Geleebohnen) mit dem Geschmack „Kotze“ verteilen, damit die Klingelplage auf ein Minimum eingeschränkt wird. Ich konnte gar nicht glauben, dass es solche Geschmacksrichtungen gibt, war dann aber erstaunt, dass ich Sachen wie fauler Käse, faule Eier, Nasenpopel oder Bleistift-Späne fand. Ihr glaubt das auch nicht? Seht selbst… Wobei ich ja vermute, dass sich eher der umgekehrte Effekt einstellt und wir Schlangen vor der Tür haben. 😥

Zugegeben, ich bin in Versuchung, die Dinger einzukaufen und bei der nächsten Party mal unauffällig zwischen den Knabbersnacks zu platzieren… :mrgreen:

Ok, zurück zum Thema. Die Seuche „Halloween“ ist wohl gar nicht so genau zu erklären, eindeutig fest steht wohl nur, dass die Iren schuld sind. Zumindest, wenn man dem Wikipedia-Eintrag Glauben schenken soll. Am besten gefällt mir der Absatz „Herleitung aus keltischen oder vorchristlichen Traditionen“, in dem die Verbrennung von Knochen des Schlachtviehs mit Freudenfeuern als keltischer Brauch beschrieben wird. Soll mir recht sein, solange das Fleisch vorher auf dem Grill landet. 8)

Ignorieren kann man den „Brauch“ mittlerweile wohl leider nicht mehr, solange man Kinder im Haus hat, die Kontakt zu Mainstream-Familien haben, die jeden Scheiss mitmachen. Kennt eigentlich noch jemand das Martinisingen? Ich kann mich daran erinnern, dass auf dem Dorf meiner Großmutter an den Türen gesungen wurde. Ohne Drohung. Aber mit Belohnung. Egal wie schlecht der Gesang war. Mein Sohn kannte diesen Brauch zumindest nicht…