Da isses nun schon ein paar Tage alt. Das Ergebnis der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern. Erwartungsgemäß ausgefallen, weil: Eine bessere Werbung als das ewige Genörgel und Gejammer der örtlichen und überörtlichen schreibenden und labernden Presse im Vorfeld, die sinnfreien (aber immerhin neben einer gehörigen Portion Dummheit auch mit viel Haß gespickten) Kommentare von vornehmlich oder vermeintlich grün-linken-Demokraten (oder gar Leuten aus den eigenen Reihen) in sozialen Netzwerken. Viel mehr braucht es nicht, um eine Bewerberpartei bei den Landtagswahlen mal ordentlich zu pushen und mit Pauken und Trompeten ins Schweriner Schloß einreiten zu lassen.
Gratulation, habt ihr geschafft. Hinter den Nichtwählern und der SPD ist dieser widerliche halbbraune Mob, der vor der Wahl fast täglich ´ne frische Maske „Modell Demokratie“ aufsetzte, dank eurer Meckerhilfe immerhin dritter Sieger geworden und hat offenbar sogar Adolfs Enkel aus dem Landtag gekegelt.
Wobei es bei dieser Landtagswahl wohl eher keine Sieger gibt, aber das werden die nächsten Jahre zeigen.
Einen „Verlierer“ gibt es zumindest schon: Den Tourismus. Der kann sich nach Drohungen aus dem Volk mal warm anziehen: Zig Kommentare in sozialen Netzwerken und irgendwelchen laberigen TV-Interviews a la „Doar machen wa keinen Urlaub mehr bei die Nazis da oben in MV!“. Na hoffentlich. Dann haben wir endlich mehr Platz. Was diese geistigen Halb- und Vollwaisen allerdings vergessen haben: Bevor hier der halbbraune Mob in den Landtag einzog/-zieht: In Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Rheinland-Pfalz und nicht zuletzt Thüringen sitzt die demokratisch angestrichene Elite bereits in euren Landesparlamenten. sic! Und zwar sowas von.
Widerlicher Nebenefffekt: Jetzt großkotzige (vor der Wahl eher kleinlaute) SPD-Jünger, die seit Jahren die Geschicke des Landes eher durch seichte (Bürgschafts-)gewässer ziehen anstatt in einer ordentlichen Fahrrinne zu schippern, greinende CDU-Leute, die sich auf die bröckelnde Angelahochburg Vorpommern weiterhin stützen, in Selbstmitleid zu ertrinken drohen und immerhin mit dem politischem „Gegner“ SPD (da muss sogar ich grinsen) sofort rumklüngeln. Auf den Fahnen steht offenbar: „Puh, da hammwa ja alle in diesem Jahr nochmal Glück gehabt, komm wir kuscheln weiter.“ Na dann, ab und zack mit dem „politischem“ Gegner in die Kneipe und die Wunden lecken.
PS: Den perversesten Wahlk(r)ampfauftritt legte in meinen Augen der seit 2006 amtierende Innenminister des künftig urlauberfreien Landes MV hin, der medienwirksam, live, in Farbe, zu sehr früher Stunde und in polizeiähnlicher Kleidung Abschiebungen beobachtete, kommentierte oder gar kommandierte. Und das als Dipl.-Ing. (DDR) für Land- und Forsttechnik und später LPG-Vorsitzender. Vier Kinder und kein Anzeichen von Scham ob dieser abartigen Selbstdarstellung.
PPS: Wir haben das schönste Bundesland. Noch.